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26.09.2014, Meidling: Erfolgreiche Blaulicht-Übung am Hauptbahnhof Wien

In Zusammenspiel mit ÖBB und Wiener Linien: Berufsfeuerwehr, Polizei, Berufsrettung sowie KAV und AUVA probten den Ernstfall.

Sirenen, Blaulicht und dichter Rauch
Die Einsatzübung am neuen Hauptbahnhof Wien war für Passantinnen und Passanten spektakulär, für die beteiligten Organisationen aber ein wichtiger Test für den Ernstfall: In einem der künftig bedeutendsten Verkehrsknoten Europas wurde heute, Freitagnachmittag, das Retten von Menschenleben erfolgreich geprobt.   

Erfolgreiche BlaulichtübungAn der groß angelegten Übung mit rund 180 Einsatzkräften waren die Blaulichtorganisationen Polizei, Berufsfeuerwehr Wien (MA 68) und Berufsrettung Wien (MA 70) beteiligt, ebenso der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) und das AUVA-Unfallkrankenhaus Meidling, zusammen mit ÖBB und Wiener Linien. Geprobt wurde in jenem Teil des Gebäudes, der derzeit noch in Bau und deshalb öffentlich nicht zugänglich ist.

Die Übung hatte unter anderem den Zweck, den Einsatzkräften Ortskenntnis über Gebäude und angrenzendes Bahnhofsgelände zu vermitteln. Dadurch kann in Zukunft bei etwaigen Einsätzen wertvolle Zeit gespart werden. Die Sicherheit der Menschen am Wiener Hauptbahnhof wird somit auch im Notfall gegeben sein.

Das Szenario 
In der belebten Bahnhofshalle wird von Unbekannten ein Bankomat gesprengt. Die Auswirkungen sind dramatisch: 50 Verletzte, Panik unter den Passantinnen und Passanten, Feuer, zerstörte Infrastruktur - so zeichnete die Übungsleitung das Szenario vor.

Koordiniert wurde dieser Probefall von der Magistratsdirektion der Stadt Wien - Gruppe Krisenmanagement und Sicherheit. Übungskoordinator Werner Hiller aus der Magistratsdirektion: "Die Übung wurde nach internationalen Standards erfolgreich absolviert. Vor allem das Zusammenspiel der Einsatzkräfte und die Kommunikation zwischen den Einheiten standen im Fokus."  

50 Präsenzdiener gaben als Figuranten die Betroffenen und Verletzten, zusätzlich stellte die US-Botschaft 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - sie stellten bei der Übung eine fremdsprachige Reisegruppe dar: "Die Botschaft und vor allem auch das US-Konsulat haben an der Übung teilgenommen, da großes Interesse an der guten Zusammenarbeit mit dem österreichischen Innenministerium besteht. Die Planung und Durchführung der Übung verlief ausgezeichnet. Die Leistungsfähigkeit des österreichischen Katastrophenschutzes ist nach internationalen Maßstäben hervorragend."  

Der Einsatz der Berufsfeuerwehr Wien

Gegen 14 Uhr wurde "alarmiert", wenige Augenblicke nach der Verständigung trafen die Blaulichtorganisationen ein, allein die Berufsfeuerwehr Wien (MA 68) mit sieben Fahrzeugen.  

Sogleich begann die Feuerwehr, mit mehreren Löschleitungen und unter Atemschutz den "Brand" zu bekämpfen. Die Bahnhofshalle wurde mit Hochleistungslüftern "entraucht", Fluchtwege rauchfrei gehalten -sogenanntes Rauchmanagement betrieben.  

Die Bahnhofshalle wurde "evakuiert", im Bereich nach "Verletzten" gesucht. Das im Zusammenspiel mit dem Rettungsdienst, welcher (nach der "Entlüftung" der Halle) mit der Bergung der Betroffenen begann. Ebenso koordiniert war der Einsatz mit der Polizei: Sie hatte den Auftrag, die Feuerwehrkräfte vor den "Tätern" der "Explosion" zu schützen.  

Branddirektor Gerald Hillinger: "Der Ablauf dieser realitätsnahen Einsatzübung hat einerseits gezeigt, dass die Berufsfeuerwehr Wien sehr gut für den Ernstfall vorbereitet ist und andererseits, dass es ungemein wichtig ist, solche Übungen gemeinsam mit den anderen Einsatzorganisationen regelmäßig durchzuführen."  

Der Einsatz der Polizei 
Weil die Verursacher der "Explosion" in der Bahnhofshalle möglicherweise noch zugegen waren, sicherte die Polizei zunächst den Bereich ab. Sie war für die Absicherung des "Tatortes" zuständig: Die Halle wurde gesichert, "Täter" festgenommen und die Tatortarbeit begonnen. Bei der Übung war die Verkehrsleitung ebenso Aufgabe der Polizei, insbesondere die Koordination der Spitalszufahrten.  

Patrick Maierhofer - Landespolizeidirektion Wien: "Derartige Übungen sind deshalb so wichtig, da das möglichst effektive Zusammenwirken der Einsatzkräfte besonders im Ernstfall ein hohes Maß an Sicherheit und Hilfe für Menschen bedeutet."  

Der Einsatz von Berufsrettung Wien und Hilfsorganisationen 
Die Berufsrettung Wien (MA 70) rief für diese Übung fiktive "Alarmstufe 3" aus und rückte mit dem gesamten Katastrophen-Zug sowie weiteren 21 Rettungstransportwägen (RTW) an. Über 50 Notärztinnen und Notärzte sowie Sanitäterinnen und Sanitäter übten vor Ort die notfallmedizinische Versorgung von drei "lebensgefährlich verletzten" Personen, 18 "schwer Verletzten" sowie 29 "leicht Verletzten". Diese Figuranten wurden anschließend mit der Unterstützung der Hilfsorganisationen des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Johanniter Unfallhilfe, des Malteser Hospitaldienstes und des Roten Kreuz in die umliegenden Krankenhäuser gebracht, darunter das AUVA-UKH Meidling.  

Weitere 15 Personen erlitten gemäß Übungsleitung einen "Schock" und wurden nach ambulanter Betreuung in häusliche Pflege entlassen. Das Verletztenmuster wurde von der MA 70 zusammen mit der KAV-Generaldirektion ausgearbeitet.  

"Die Koordination und Abstimmung der verschiedenen Einsatzorganisationen verlief reibungslos und wurde nach weltweiten Standards erfolgreich absolviert", zog der Leiter der Berufsrettung, Rainer Gottwald, erfolgreich Bilanz.  

Dem schloss sich Susanne Drapalik an, Leiterin des Geschäftsbereichs Medizinmanagement und Sofortmaßnahmen im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV): "Die Rettungskräfte brachten im Rahmen dieser Übung 20 Personen zur Erstaufnahme ins Kaiser-Franz-Josef-Spital in Favoriten. Die Patienten wurden nach der Erstversorgung an die jeweils zuständigen Fachabteilungen des Spitals transferiert.  

Das Übungsziel, die reibungslose Zusammenarbeit mit der Polizei und den Rettungsorganisationen, wurde zur Zufriedenheit erreicht. Das Team des Spitals leistete hervorragende Arbeit."  

37 "Patientinnen und Patienten" kamen in den Schockraum und die Erstversorgung des AUVA-Unfallkrankenhauses Meidling. "Im Ernstfall ist es wichtig, dass die Rettungskette reibungslos funktioniert und die Verletzten so rasch wie möglich in unser spezialisiertes Haus gebracht werden. Als Akutspital sind wir für solche Vorfälle bestens gerüstet.  

Die Zusammenarbeit hat bestens geklappt", sagte Christian Fialka, ärztlicher Leiter im AUVA-Unfallkrankenhaus Meidling.  

Testlauf am Hauptbahnhof Wien 
Karl Hartig, ÖBB Projektleiter Wien Hauptbahnhof, zur ersten groß angelegten Einsatzübung am neuen Areal: "Die Eisenbahn ist eines der sichersten Verkehrsmittel der Welt. Wir haben mit den Einsatzorganisationen den neuen Wiener Hauptbahnhof in einer gemeinsamen Notfallübung auf Herz und Nieren geprüft. Das Ergebnis zeigt klar, dass im Fall der Fälle kompetente und gute Partner -Polizei, Rettung und Feuerwehr - bereit stehen."
(Fotos online auf www.wien.at/pressebilder - Wien (OTS/RK)) 

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